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Moderne Architektur, unkonventionelle Wohn- und Gewerbetypologien: Rotterdam zeigt, wie man Stadt anders machen kann. Davon überzeugte sich auch eine Delegation aus Hessen – angeführt von der ProjektStadt.
Die Niederlande gelten schon lange als Experimentierfeld moderner Architektur. Kein Wunder, dass eine Fachexkursion Ende 2021 nach Rotterdam führte, um sich von richtungsweisenden Projekten inspirieren zu lassen und sich mit Expert:innen vor Ort auszutauschen. Organisiert und durchgeführt hatte die Reise Marion Schmitz-Stadtfeld, Leiterin Integrierte Stadtentwicklung | ProjektStadt, mit ihrem Team. Begleitet wurden sie von Vertreter:innen aus Kelsterbach und Ortenberg. In beiden Kommunen ist die ProjektStadt als Dienstleisterin im Rahmen der Städtebauförderung teils langjährig tätig. Unter anderem mit dabei: Kelsterbachs Bürgermeister Manfred Ockel und Ulrike Pfeiffer-Pantring, Bürgermeisterin der Stadt Ortenberg – stellvertretend für den interkommunalen Verbund „Oberes Niddertal“. In der Hafenstadt informierten sie sich über revitalisierte Flächen, multicodierte Räume, nachhaltigen und klimagerechten Stadtumbau sowie die städtebauliche Verknüpfung und Aufwertung mindergenutzter Quartiere.
Der Austausch mit renommierten Expert:innen vor Ort war einer der Punkte auf der Agenda. Foto: ProjektStadt
Mehr Mut, mehr Vielfalt
Zu Rotterdams markantesten Bauwerken zählt die 40 Meter hohe, überdachte Markthalle. Im Inneren bietet sie Platz für rund 100 Stände, darüber spannt sich ein Bogen aus Stahlbeton, der Restaurants, Geschäfte und Wohnungen beherbergt. Ebenso beeindruckend: das Wijnhaveneiland mit dem Konversionsgebiet Maritime District, das europaweit für eine völlige Neugestaltung alter Hafengebiete steht. Besichtigt wurde auch die „Luchtsingel“: Die temporäre Fußgängerbrücke verbindet drei Stadtteile, die einst durch Eisenbahnschienen vom Zentrum abgeschnitten waren. Die vormals verwaiste Gegend rund um den stillgelegten Bahnhof Hofplein ist mittlerweile zum hippen Viertel avanciert. Viele Kreative, aber auch Restaurants, Cafés und Geschäfte haben sich dort angesiedelt. Mit dem neuen Park und zahlreichen Flächen für Urban Farming ist es aber vor allem eins: grün.
Der Impulscharakter der Stadt bietet viele Anknüpfungspunkte für die Kommunen Ortenberg und Kelsterbach.
Blick ins Innere der imposanten Markthalle. Foto: ProjektStadt
„Rotterdam ist ein eindrucksvolles Beispiel für nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung“, so Projektleiterin Katharina Müller. „Der Impulscharakter der Stadt bietet viele Anknüpfungspunkte für die Kommunen Ortenberg und Kelsterbach.“ Im Rahmen von „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ will Kelsterbach eine stillgelegte Bahntrasse revitalisieren, für den Fuß- und Radverkehr nutzbar machen und das Fördergebiet „Klimainsel Kelsterbach“ mit dem Mainufer verbinden. Ziel in Ortenberg: Mithilfe des Programms „Lebendige Zentren“ die Freifläche „Herrngartengelände“ nachhaltig und multifunktional entwickeln. Dort sollen Wohn- und Arbeitsplätze sowie eine Markthalle mit regionalen Produkten entstehen.