Modulares und serielles Bauen und Sanieren: Zwei NHW-Vertreter bei BundesBauBlatt-Gipfel
Zwei Tage lang drehte sich beim BundesBauBlatt-Gipfel in diesem Jahr alles um das Thema „Modulares und serielles Bauen und Sanieren“. Die Fachveranstaltung bot mit Impulsvorträgen, Pitches, Diskussionsrunden, Praxisbeispielen sowie einer Baustellenführung wertvolle Einblicke in die aktuellen Angebote und Entwicklungen des Marktes. Von der NHW mit dabei: Karin Hendriks, Leiterin des Unternehmensbereichs Modernisierung / Großinstandhaltung, und Sven Schubert, Projektmanager für Sonderaufgaben im selben Unternehmensbereich.
Frankfurt am Main - Karin Hendriks vermittelte einen Eindruck von der Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit bei der NHW und insbesondere mit den Auswirkungen auf ihrem Unternehmensbereich. Sie schilderte die aktuellen Herausforderungen bei Modernisierungsprojekten und gab einen Überblick über die den Modernisierungsbereich bewegenden Themen im Allgemeinen. Detailliert ging sie aber z.B. auch auf die erreichten CO2-Einsparungen bei Modernisierungen im Jahr 2023 sowie die Vielzahl möglicher Arten der Energieversorgung ein, auf die die NHW bei ihren Modernisierungen setzt. Darüber hinaus stellte sie beispielhaft speziell für Projekte entwickelte Energiekonzepte vor und ging auf Praxisbeispiele ein, wie die Modernisierung und Aufstockung von 42 Wohneinheiten in Kassel und ein Modernisierungsprojekt mit 100% erneuerbaren Energien in Schwalbach/Taunus. Weitere Praxis-Beispiele zum Einsatz von Luft/Wasser-Wärmepumpen, der Recycling-Aufstockung in Kelsterbach sowie der damit verbundenen Wiederverwendung von Materialien aus dem NHW-Rückbau rundeten ihren Vortrag ab.
Sven Schubert berichtete über die Fritz-Kissel-Siedlung in Frankfurt am Main, ein großes Aufstockungsprojekt in Holz-Modulbauweise, das seit Bezug in 2022 bis heute Aufmerksamkeit erregt und über die Landesgrenzen hinaus Fachbesucher anzieht. In nur neun Monaten Bauzeit wurden hier 320 vorgefertigte Raummodule in Holzmassivbauweise verbaut. Diese bestehen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz, sind auch inkl. dem Innenausbau weitestgehend vorgefertigt und erfüllen den KfW-Effizienzhaus-40-Standard. Insgesamt stockte die NHW 14 Gebäude um ein bis zwei Vollgeschosse auf und hat so 82 neue, bezahlbare Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen geschaffen. Parallel dazu wurden umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen an und in den Bestandsgebäuden durchgeführt.
Den zweiten Schwerpunkt bildete ein Modernisierungsprojekt in Maintal-Bischofsheim. Dort erprobt die NHW an neun Gebäuden mit knapp 220 Wohnungen erstmals so genannte Energiemodule, die mit je sechs im Container fertig installierten Luft/Wasser-Wärmepumpen, einen Gas-Heizkessel im Bestand ersetzen sollen. Die vorgefertigten Container sind schnell montiert und sorgen dadurch rasch für klimafreundliche Wärme zum Heizen und zur Warmwasserbereitung. Wenig zusätzliche Schnittstellen, hohe Versorgungssicherheit und eine beachtliche Verringerung des CO2-Ausstoßes gehen hier Hand in Hand. Die Energiecontainer sind der erste Schritt der für 2025 geplanten energetischen Außenmodernisierung von vier Gebäudezeilen mit 100 Wohnungen im Quartier. Bis zum Start der Modernisierung überprüfen wir über ein detailliertes Monitoring, welche Leistungsdaten bzw. Probleme in Verbindung mit dem ungedämmten Gebäudebestand auftreten. Mit der Modernisierung wird unter anderem die Gebäudehülle einschließlich der Fenster ertüchtigt und bildet zusammen mit den Energiecontainern das Paket für die energetische Modernisierung. Außerdem wird eine Photovoltaik-Anlage installiert – damit stellt die NHW die Wärmeversorgung vor Ort langfristig zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien um - ein überzeugendes Gesamtpaket.