Spatenstich am schiefen Turm
Wahrzeichen von Bad Frankenhausen soll touristisches Schmuckstück werden / ProjektStadt in Weimar unterstützt als Sanierungsberater und im Fördermittelmanagement
Bad Frankenhausen – Offizieller Baubeginn am schiefen Turm von Bad Frankenhausen im Kyffhäuserkreis in Thüringen: Zehn Jahre hat die Stadt an den Plänen gearbeitet, wie die Kurstadt ihre Sehenswürdigkeit besser vorzeigen kann. Großen Anteil daran hat die ProjektStadt aus Weimar: Die Stadtentwicklungsexperten der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt sind als Sanierungsberater tätig und unter anderem für das Fördermittelmanagement zuständig. „Der Turm ist ein touristischer Schatz, den es zu heben gilt“, sagt Martin Günther von der ProjektStadt. „Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass wir mit unserer Expertise in der Fördermittelakquise dazu beitragen können, dieses einmalige Bauwerk zu einer echten Attraktion für die Stadt und Region zu machen.“
Vor zwölf Jahren noch drohte dem Turm der Abriss, weil er sich immer weiter neigte. Doch dann begann die Sanierung. Bis 2025 soll das Bauwerk für Touristen begehbar gemacht werden, das sogar schiefer ist als sein berühmtes Vorbild in Pisa in Italien.
Im ehemaligen Kirchenschiff ist ein Veranstaltungssaal vorgesehen. Dieser soll unter anderem für eine Ausstellung über die Bedeutung und die Historie des Kirchenschiffs sowie des schiefen Turms genutzt werden. Im 56 Meter hohen Turm selbst soll eine Treppe eingebaut werden. Knapp unter dem Glockenstuhl soll außen eine Art Skywalk entstehen, eine Plattform für maximal vier Personen. Auf dem Gelände sind darüber hinaus ein Park, ein Spielplatz und Stellplätze für Autos geplant. Außerdem soll eine in der Nähe liegende Straße ausgebaut werden.
Läuft alles nach Plan, soll Bad Frankenhausens neue Touristenattraktion im März 2025 fertig sein – pünktlich zur Feier des 500. Jahrestags der Bauernschlacht. Um für den Besucheransturm gerüstet zu sein, sollen in der Stadt unterhalb des Kyffhäusers auch zwei neue Hotels mit 375 Betten entstehen.
Die Gefahr, dass der Turm umfällt, ist übrigens gebannt. Der Turm, der sich 4,8 Grad aus dem Lot neigt und damit rund ein Grad mehr als der Turm von Pisa, wurde in den vergangenen Jahren unter anderem mit massiven Stahlpfeilern gesichert.