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Unternehmensgruppe

Pilotprojekt in Riederwald

Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer und Oberbürgermeister Peter Feldmann lauschen dem Richtspruch
Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer und Oberbürgermeister Peter Feldmann lauschen dem Richtspruch von Polier Jochen Rübenach (hinten).
Foto: Nassauische Heimstätte.

Nassauische Heimstätte feiert Richtfest für Satellitengebäude in der Vatterstraße / Prototyp der Unternehmensgruppe für serielles Bauen / OB Feldmann: Quartiersergänzung, ohne zusätzliches Bauland zu verbrauchen

Frankfurt/Main – Die Satelliten, die die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt in Frankfurt-Riederwald errichtet, befinden sich zwar auf keiner Umlaufbahn. Dennoch tragen sie ihren Namen zu Recht, begleiten sie doch wie ihre Namensgeber aus der Raumfahrt andere Objekte – in diesem Fall die im vergangenen Jahr modernisierten Bestandsbauten in der Vatterstraße. Mit diesem Neubau-Projekt betritt die Nassauische Heimstätte zum einen Neuland, zum anderen trägt sie einem Bedürfnis Rechnung, das in Zeiten von extremem Wohnraummangel immer mehr in den Fokus rückt. „Wir versuchen große, wenig frequentierte Flächen in unseren Quartieren für verträgliche Bestandsergänzungen zu nutzen“, betonte Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer beim Richtfest am Freitag in Gegenwart von Peter Feldmann, Frankfurts Oberbürgermeister und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Nassauischen Heimstätte. „Anders als bei Projekten, die auf zusätzlich erschlossenen Flächen am Stadtrand entstehen, verbrauchen wir bei dieser Ergänzung auf eigenen Grundstücken kein zusätzliches Bauland“, so Feldmann. Die Neubauten sind darüber hinaus das Pilotprojekt der Unternehmensgruppe für standardisierte Ergänzungen zwischen bestehenden Häuserzeilen. „Serielles Bauen“ lautet hier das Stichwort für die acht identischen Punkthäuser, die an dieser Stelle entstehen. „Das ist eine ideale und schnell umzusetzende Möglichkeit, die Wohnungsknappheit im Stadtgebiet zu bekämpfen“, sagte Feldmann. „Ich bin überzeugt davon, dass es auf diese Weise gelingt, das Quartier aufzuwerten und für die Mieter noch attraktiver zu machen.“

Energieeffizient und in Massivbauweise gefertigt

Die dreigeschossigen Gebäude sind jeweils 295 m2 groß. Sie werden in Massivbauweise errichtet und bestehen aus je vier Wohnungen, die alle Terrasse oder Balkon haben. Mit jeweils 2 Zwei-Zimmer-Wohnungen (je 50,0 m2, barrierefrei erreichbar) sowie zwei größeren Maisonette-Wohnungen (je 98 m2, vier Zimmer) ergänzen sie den Bestand von 192 Wohnungen in der Vatterstraße um weitere 32 Wohneinheiten. Die energieeffizienten Gebäude werden mit Heizung und Warmwasser über die modernisierten Anlagen in den Zeilengebäuden mitversorgt. 32 zusätzliche Stellplätze werden im Außenbereich untergebracht, der im Zuge der Quartiersentwicklung neu gestaltet und in Stand gesetzt wird. Zwei dieser Parkplätze werden im Rahmen der nachhaltigen Mobilitätsstrategie mit einer Wallbox als Ladestation für E-Mobile ausgestattet.

Zeit und Geld sparen

Im ersten Quartal 2019 sollen die Satelliten fertig sein. Die Arbeiten schreiten zügig voran, das Richtfest konnte einen Monat früher stattfinden als ursprünglich gedacht. Insgesamt kostet das Projekt rund 6,1 Millionen Euro. Eine Investition, die sich gleich in mehrfacher Hinsicht lohnt, wie Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer betonte. Angesichts des ambitionierten Vorhabens der Unternehmensgruppe, in den nächsten Jahren rund 4.900 neue Wohnungen zu bauen, die meisten davon in Frankfurt, sei der Satellit eine interessante Entwicklungsoption. „Ob und in welchen Siedlungen der Prototyp außerdem zum Einsatz kommen könnte, hängt aber auch von den jeweiligen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Baumbestand und Abstandsflächen ab“, so Fontaine-Kretschmer. Der Satellit biete sich einfach dafür an, als Standardprodukt fehlende Wohnungstypen wie barrierefrei erreichbare Einheiten oder Großwohnungen in Siedlungen zu ergänzen. Oberbürgermeister Peter Feldmann teilte diese Einschätzungen: „Die Baupreise steigen immer weiter. Diese Kostenspirale müssen wir bremsen, damit Wohnraum in der Stadt bezahlbar bleibt. Schließlich ist zusätzliches Bauland in Frankfurt rar, seine Erschließung kostet Zeit.“

Quartier wird für Mieter noch attraktiver

Doch nicht nur die Mieter in den Neubauten dürfen sich über moderne und zeitgemäße Wohnungen freuen. Zwischen 2015 und 2017 hat das Untenehmen die Bestandsgebäude für rund 17 Millionen Euro umfassend modernisiert und instand gesetzt. Hinzu kommen nach Abschluss der Neubauten noch einmal rund eine Million Euro für die Neuanlage der Außen- und Freiflächen. Die sechs Zeilengebäude mit ihren 192 Wohnungen in der Vatterstraße 31 bis 65 stammen aus den 1950er Jahren. Im Rahmen der energetischen Sanierung wurden die Fassaden, Kellerdecken und Dachböden gedämmt, die Fenster erneuert sowie eine Gas-Zentralheizung mit Wärmepumpenunterstützung installiert. Außerdem erhielten die Gebäude neue Balkone, Bäder, Vordächer, Hauseingangstüren, Gegensprechanlagen und Dacheindeckungen. Auch die Treppenhäuser wurden modernisiert.