Voll auf Kurs
Als erste Kommune ist Bad Hersfeld Gesellschafterin der Bauland-Offensive Hessen geworden. Parallel holt sich die erfolgreiche Tochter der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt vier Entwicklungspartner ins Boot. Die 2017 gegründete Initiative erweist sich immer mehr als probates Mittel gegen Wohnraummangel.
Bad Hersfeld ist erste Gesellschafterin der Bauland-Offensive Hessen (BOH). Damit ist die Kur- und Festspielstadt die erste Kommune, die in die zweite Phase der BOH starten kann – mit einem Projekt, das auf bezahlbaren Wohnraum zielt: Das bisher gewerblich genutzte Wever-Areal soll zu einem gemischt genutzten Quartier werden. In unmittelbarer Nähe zu Altstadt und Bahnhof sollen hier dringend benötigte Wohnungen entstehen Zeitgleich zum Start der Phase II hat das BOH-Kernteam um Markus Eichberger, Leiter Unternehmensbereich Stadtentwicklung der ProjektStadt, nach einer Ausschreibung vier Unternehmen eingebunden – und damit auch den Markt: die Hanauer Baulandentwickler Terramag GmbH, die ZSE Immobilien GmbH aus Rodenbach, die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH sowie die STEG Stadtentwicklung GmbH, beide aus Stuttgart. „Mit diesen vier starken Partnern an unserer Seite können wir die Bauland-Offensive Hessen nun auch in der Umsetzung praktisch voranbringen“, so Eichberger. Bislang haben neun Kommunen aus ganz Hessen Interesse an einer Teilnahme an Phase II bekundet. Konkret handelt es sich dabei um 13 Flächen mit einem Potenzial für rund 4.800 Wohnungen.
Bebaubare Flächen gesucht
„Die Bauland-Offensive Hessen liegt voll auf Kurs und erweist sich immer mehr als äußerst wirksames Mittel gegen den Wohnraummangel“, fasst Monika Fontaine-Kretschmer, Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt, die Erfolgsgeschichte der jüngsten Konzerntochter zusammen. Die Zahlen sprechen für sich: 447 Hektar in Begutachtung, 282 Hektar Nettobauland und ein rechnerisch ausgewiesenes Potenzial für rund 16.000 Wohnungen. „Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, zählt zu den wichtigsten Zielen der Landesregierung“, lobt Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir die Erfolge. „Dabei mangelt es nicht an Geld, sondern an bebaubaren Arealen. Hier setzt die Bauland-Offensive an, indem sie Städte und Gemeinden bei der Problembewältigung und bei der Entwicklung von baureifen Gebieten unterstützt, sofern dort Defizite bestehen. Ich bin sicher, dass noch mehr Kommunen dieses Angebot nutzen werden.“
Die BOH erweist sich als äußerst wirksames Mittel gegen den Wohnraummangel.
Der Weg zu Phase II
Voraussetzung für den Eintritt in die zweite Phase der BOH ist der erfolgreiche Abschluss der ersten. Handelt es sich bei der betrachteten Fläche um ein dokumentiertes Gebiet mit Entwicklungshemmnissen im Sinne der BOH, kann die Kommune ihr Interesse bekunden und die BOH um die Erstellung einer vom Land Hessen geförderten Machbarkeitsstudie bitten. Sie soll die wirtschaftlichen Rahmenparameter beleuchten. Dabei gilt es, alle Kosten – vom Ankauf bis hin zur späteren Vermarktung – verlässlich zu ermitteln.
Kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sich dort bezahlbares Wohnen realisieren lässt, kann die Kommune die weiteren Schritte mit einem privaten Träger planen. Alternativ kann sie die Entwicklung in Phase II gemeinsam mit der BOH umsetzen. In diesem Fall wird die Kommune Gesellschafterin und schließt einen dementsprechenden Vertrag ab. „Die BOH ist immer erster Ansprechpartner und koordiniert das weitere Verfahren. Sie übernimmt die Funktion eines Bauamts auf Zeit und organisiert im Treuhandauftrag die Baulandentwicklung durch die ausgewählten Partner“, so Eichberger. Voraussetzung: Die Kommune muss sich zu den Zielen der BOH bekennen.
Auch weiterhin können sich Städte und Gemeinden für Phase I der BOH bewerben. Nähere Infos unter: www.bauland-offensive-hessen.de.