Viele Funktionen vereint
Im thüringischen Dingelstädt wurde der Rathausplatz mit Mitteln der Städtebauförderung neu gestaltet. Großzügig angelegt bietet er nicht nur zahlreiche Parkmöglichkeiten, er lässt sich auch für kleine Feste nutzen.
Ein Rathaus im Stil der niedersächsischen Renaissance, eine imposante neugotische Kirche aus dem 19. Jahrhundert, daneben das sanierte Bürgerhaus. So gar nicht recht in die idyllische Umgebung passen wollte das Areal dazwischen. Mit einer mittig stehenden Baracke und einer maroden Doppelgarage bot der Rathausplatz in Dingelstädt einen tristen Anblick. Zudem verfügte der beengte Raum nur über wenige Parkmöglichkeiten. Für rund 934.000 Euro ließ die Gemeinde den städtebaulich wertvollen Bereich neu gestalten. Knapp 623.000 Euro flossen aus dem Fördertopf „Aktive Innenstädte“, den Rest steuerte die Kommune selbst bei. Hinsichtlich Planungsberatung und Fördermittelmanagement stand der Stadt dabei das Team der ProjektStadt als langjähriger Sanierungsträger und versierter Partner zur Seite.
„Aufgrund der denkmalgeschützten Bebauung mussten wir sehr behutsam vorgehen“, erinnert sich Projektleiterin Annette Freund. „Die historische Mauer als Einfriedung und die teils erheblichen Höhenversätze des Areals stellten weitere Herausforderungen dar.“ Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Entree wird nun von Säulen-Eichen eingerahmt, dem Wappenbaum der Stadt. Zudem erweiterten die Planer die Zufahrt, schufen Stellplätze für die Verwaltungsangestellten in einem abgrenzbaren Bereich, errichteten ein Garagen- und Funktionsgebäude mit Bühne sowie Gründach und legten Grünflächen an. Auf dem angrenzenden Bereich ist ein öffentlicher Parkplatz – inklusive Stromtankstelle – entstanden, der Kirchenbesuchern und Gästen zur Verfügung steht. An besonderen Tagen aber bespielt die Stadt die neue Bühne, der Parkplatz wird zum Festplatz. Egal, ob Weihnachtsmarkt, Stadtfest oder traditionelles Breikuchenfest – kleine Feierlichkeiten haben in Dingelstädt jetzt einen festen Ort.
Vielfältige Funktionen auf kleinem Raum zu kombinieren, ist gelungen.
Ruhige und zurückhaltende Gestaltung
„Im Zuge der Arbeiten wurden auch die denkmalgeschützten Mauerbereiche behutsam ergänzt und die historischen Treppenanlagen am Rathausgebäude erneuert“, erläutert Freund. Um das Ergebnis noch ansprechender zu gestalten, kamen dabei besonders hochwertige Materialien zum Einsatz. Das Ziel, den Rathausplatz aufzuwerten und dabei verschiedene Funktionen miteinander zu kombinieren, ist mehr als gelungen.