Revival nach 17 Jahren
Seit 2019 hat die Fußgängerzone in Heppenheim hat einen neuen Mittelpunkt:
Das ehemalige Kaufhaus Mainzer erstrahlt in neuem Glanz – als Stadthaus.
Als eines der modernsten deutschen Kaufhäuser wurde es 1906 nach Plänen von Heinrich Metzendorf erbaut und gilt noch heute als Paradebeispiel der Reformarchitektur. Nach diversen Nutzungen stand das denkmalgeschützte Gebäude, das sich weitgehend noch im Originalzustand befand, allerdings seit 2002 leer und blockierte so die innerstädtische Entwicklung. 2015 erwarb die Stadt das Anwesen, zwei Jahre später starteten umfangreiche Sanierungsarbeiten. Die geschätzten Gesamtkosten zum Ankauf und zur Sanierung der Immobilie in Höhe von fast 9,5 Millionen Euro konnte die Stadt alleine nicht stemmen.
Nur Fördergelder ermöglichten eine Erfolgsgeschichte – allen voran die Aufnahme in das Förderprogramm „Aktive Kernbereiche“ des Landes Hessen: 3,5 Millionen Euro wurden bereitgestellt, weitere zwei Millionen Euro kamen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) hinzu.
Ehrgeiz und Hartnäckigkeit zahlen sich aus
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte I Wohnstadt, seit 2009 Treuhänder und Kernbereichsmanager der Stadt Heppenheim, begrüßte und unterstützte das Projekt von Anfang an.
„Ein solches Vorhaben – vom Immobilienerwerb über die Erstellung der Nutzungspläne als Gemeinbedarfseinrichtung bis hin zur Sanierung – gelingt nur mit viel Mut und Durchhaltevermögen aller Beteiligten“, resümierte Gregor Voss, Leiter des Bereichs Stadtentwicklung Süd der ProjektStadt,
bei der offiziellen Einweihung im Mai 2019.
Staatssekretär Jens Deutschendorf vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und regionale Politiker wie Bürgermeister Rainer Burelbach nutzten die feierliche Eröffnung,
um sich bei den Projektbeteiligten, aber auch bei den Heppenheimern zu bedanken. Allein durch die große Geduld der Anwohner und Händler während der Baumaßnahmen, den Ehrgeiz und die Zuversicht aller Einwohner und Förderer habe dieses Vorhaben gelingen können. Mit dem neuen Stadthaus kommt der Erfolg nun allen zugute. Dort haben Musikschule, städtische Touristen-Information, Bürgerbüro sowie Teile der Stadtverwaltung ein neues Domizil gefunden. Vom eindrucksvollen Ergebnis konnten sich interessierte Bürger unmittelbar nach der Einweihung überzeugen. Bei einem „Tag der offenen Tür“ nutzten etwa 3.000 Besucher die Gelegenheit, um durch die hellen, freundlichen Räume zu schlendern und ein buntes Programm mit zahlreichen Angeboten zu genießen.