Projekte mit großer Wirkung
Nach über zehn Jahren läuft das Programm Soziale Stadt in Hofheim Nord aus. Welches Fazit ziehen die Verantwortlichen, und wie beurteilen die Menschen vor Ort die Ergebnisse? Eine Bewohnerbefragung liefert interessante Einblicke.
2007 wurde Hofheim Nord in das Städtebauprogramm Soziale Stadt aufgenommen. Zwei Jahre später erstellte die ProjektStadt ein Integriertes Städtebauliches Handlungskonzept und übernahm das Projekt- und Quartiersmanagement. Ende 2020 ist die Verstetigung wichtiger Strukturen gelungen, der Auftrag vertragsgemäß ausgelaufen. Über die gesamte Programmlaufzeit hinweg betreute Jan Thielmann, Projektleiter Integrierte Stadtentwicklung, mit seinem Team die Kommune am Taunus bei der Umsetzung zahlreicher Projekte – stets mit aktiver Bürgerbeteiligung.
Wie haben die Maßnahmen und Angebote das Leben der Menschen beeinflusst? Um ein Stimmungsbild einzufangen, hatten die ProjektStadt und die Hofheimer Wohnungsbau GmbH (HWB) gemeinsam mit der Stadt eine Umfrage durchgeführt – mit durchweg positiven Ergebnissen. Höchste Zustimmung gab es für die Wohnsituation (93 Prozent), aber auch Nachbarschaft und Zusammenleben erzielten mit 89 und 83 Prozent Bestnoten. Das bestätigt auch Norman Diehl, HWB-Geschäftsführer: "Wir verzeichnen aufgrund des gewachsenen Wir-Gefühls kaum noch Vandalismus. Vielmehr sorgt sich die Nachbarschaft gemeinsam um ihren Stadtteil."
Sozialer, kultureller, sicherer
Mit Mitteln von Bund und Land, aber auch mit Geldern der Stadt und der HWB wurden in den letzten Jahren zahlreiche bauliche Maßnahmen und soziale Projekte realisiert. Das hat nicht nur den sozialen Zusammenhalt gestärkt, sondern auch das Image von Hofheim Nord nachhaltig verbessert. Das sehen auch 75 Prozent der Befragten so. Wesentlich dazu beigetragen hat der temporär errichtete Stadtteiltreff als Ort der Begegnung und gesellschaftlichen Teilhabe, der nun dauerhaft in einem Neubau verstetigt wird. Mehrere Freiflächen mit Spiel- und Sportangeboten wurden aufgewertet, ein Mehrgenerationen-Parcours geschaffen, das Kinder- und Familienhaus "Freche Spatzen" gebaut und die Sport- und Kulturhalle des TV 1860 Hofheim modernisiert. Schmelzweg und Gartenstraße wurden ebenso neu gestaltet wie wichtige Kreuzungen, die nun verkehrsberuhigt mehr Sicherheit beim Überqueren bieten. "Die Umfrage zeigt, dass sich die Investitionen sowohl städtebaulich als auch sozial und wohnungspolitisch gelohnt haben", so das Fazit von Bürgermeister Christian Vogt. Vereinzelt bestehe zwar noch Handlungsbedarf, dieser werde aber sukzessive behoben. Die Expertise der ProjektStadt ist in Hofheim weiterhin gefragt: Sie erhielt einen Beratungsauftrag für die Fördermittelabwicklung.
