Mit kleinen Schritten zu großer Akzeptanz
KI in der Wohnungswirtschaft: NHW-Trio spricht bei Online-Panel über Strategien, Use Cases und eigene Erfahrungen
Frankfurt am Main - Die Wohnungswirtschaft steht vor der Aufgabe, Betriebsprozesse zu optimieren, Kosten zu senken und den Service für Mieter:innen zu verbessern. Künstliche Intelligenz (KI) bietet innovative Ansätze, um datenbasierte Entscheidungen zu treffen und Verwaltungsabläufe zu automatisieren. Doch welche Strategien sind sinnvoll, welche Erfahrungen gibt es bereits?
Antworten auf diese Fragen gaben drei NHW-Vertreter im Rahmen der BUILTWORLD-KI-Wochen beim Online-Panel „KI in der Wohnungswirtschaft – Strategien, Use Cases & Erfahrungen“. Sebastian Jung (Leiter digitale Transformation und Innovation), Andy Dibiasi (Digital Transformation Manager & IT-Projektleiter) und Frieda Gresch (Head of hubitation) sprachen mit BUILTWORLD-Director Jonas Haberkorn über KI-Strategien, Use-Case-Identifizierung, die Automatisierung von Verwaltungsprozessen, organisatorische und rechtliche Aspekte sowie die Startup-Landschaft in der Wohnungswirtschaft.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten von KI
Die Einsatzmöglichkeiten von KI in der Wohnungswirtschaft sind vielfältig. Sie reichen von Vermietung und Vertragsmanagement über Immobilienverwaltung und Gebäudeautomatisierung bis hin zur Mieterkommunikation.
Sebastian Jung betonte, dass der Einsatz von KI Unternehmen nachhaltig verändern wird. Umso wichtiger sei es, das Thema in die Organisationsstruktur sowie die Strategie zu integrieren und weiterzuentwickeln. „Man muss Strukturen schaffen und strategisch vorgehen. Wichtig ist, dass die Geschäftsführung dahintersteht, dass es einen Hauptverantwortlichen gibt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitgenommen werden.“
Gleichzeitig räumte er mit dem Vorurteil auf, dass KI ein reines IT-Thema ist. „Die IT ist wichtig. Man braucht aber vor allem das Know-How aus den verantwortlichen Bereichen.“ Als Beispiel nannte er die Digitalisierung und geplante KI-gestützte Analyse von mehreren hundert Heizungskellern bei der NHW. „Ohne die Experten für unsere Heizungen ist es unmöglich, die notwendige Datenbasis zu schaffen.“
Startups als Innovationsmotor
Mit ihrem Startup-Accelerator hubitation ist die NHW bereits seit Längerem nah am Thema KI. „Durch das ganzjährige Scouting haben wir über 300 Lösungen mit KI-Bezug in der Datenbank. Der regelmäßige Austausch in unserem Associate-Netzwerk sowie die Wowi-Challenges auf der Expo und die beschleunigte Umsetzung von KI-Pilotprojekten führen dazu, dass wir ziemlich up-to-date sind“, ergänzt Frieda Gresch.
Schrittweise Einführung und Akzeptanz
Andy Dibiasi wies darauf hin, dass nicht jede Idee automatisch zu einem KI-Projekt wird. Ein methodisches Vorgehen bei der Auswahl passender Use Cases sei wichtig. Es müsse stets abgewogen werden, ob es sinnvoller sei, ein standardisiertes KI-Tool als Software zu mieten oder eines durch Dienstleister individuell erweitern zu lassen. „Entscheidend ist aber, dass man die Belegschaft mitnimmt und behutsam an das Thema heranführt. Dafür muss man auch bereit sein, hier und da kleinere Schritte zu gehen, um eine möglichst hohe Akzeptanz zu erreichen.“
Die NHW hat bereits erste Schritte unternommen, um die Belegschaft an KI heranzuführen. So wurden ein interner Chat-GPT sowie der Microsoft Copilot eingeführt, um den Mitarbeitenden den Einstieg in die Nutzung von KI zu erleichtern.
BUILTWORLD ist die führende Online Event-Plattform für den Gebäude-Lebenszyklus. Mehr als 30.000 Mitglieder diskutieren die relevanten Themen und Herausforderungen zur Zukunft der gebauten Welt. In den BUILTWORLD KI-Wochen präsentierten Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft praxisnahe Einblicke in die Potenziale und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz.